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Dorothee Richter

In Transition–künstlerische Darstellungsformate im Wandel

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Publication in German only

In Transition – künstlerische Darstellungsformate im Wandel
Die Publikation von Z+ „In Transition – künstlerische Darstellungsformate im Wandel“ diskutiert anhand von Projekten aus der Musik , der Bildenden Kunst, dem Theater, den neuen Medien, des Modedesigns, der Stadtplanung und der Theorieproduktion die radikale Überschreitung von Formaten und Genres.

Wurden noch in den 60er Jahren mit den Überschreitungen der Künste hin zu Äusserungen aus der Alltagswelt der Wunsch nach einer allgemeinen Verfügbarkeit künstlerischer Mittel verbunden, der Wunsch nach einer radikalen Demokratisierung wird inzwischen mit Prozessen der Annäherung wissenschaftlicher und künstlerischer Methoden die Hoffnung verknüpft, neue kreative Cluster zu entwickeln. Die Ziele lassen sich dabei oft nur als Subtexte entziffern: Sollten künstlerische Arbeitsweisen  in einer stromlinienförmigen kapitalorientierten Welt legitimiert werden, oder sollte künstlerisches Potential für neue verwertbare Innovationen gewonnen werden? Ging es darum, die Besucher/innen auf neue Weise anzusprechen und einzubeziehen? Heute nun werden in Theateraufführungen oder in der Oper Videos eingespielt, Stadtspaziergänge werden von der Bildenden Kunst oder dem Theater als neue Formate propagiert, Wohnungen werden als kuratorische Arbeit versteigert, Bildende Kunst bespielt Beilagen zu Zeitungen, Schriftsteller/innen begleiten Wandlungsprozesse in Hochschulen, und der urbane Raum wird sowohl mit radikalen Interventionen als auch mit touristischen Events bespielt. Können wir dies alles noch auseinanderhalten?

Im Weiteren ist nach der Bedeutung der Digitalisierung zu fragen, denn auf der materiellen Ebene werden beinahe alle kulturellen Äusserungen digital prozessiert. Alle Artefakte, Filme, Bücher, Bilder, Skizzen, Musik, Bühnenbilder, Ausstellungsdesigns existieren im Format 1 und 0, um dann wieder in unterschiedliche Formate ausgegeben  zu werden. Auch politische und soziale Fragen sind ungeklärt: Welche gesellschaftliche Struktur evoziert die transdisziplinäre Verfügbarkeit? Welche Geldströme liegen dieser Bewegung zugrunde? Wie sind Affekt, Effekt und Event im Einzelfall miteinander verbunden und mit gesellschaftlicher Realität verschränkt? Beiträge von: Marie Luise Angerer, Felix Baumann, Helmut Draxler, Angelika Fitz, geheimagentur, Lucie Kolb, San Keller, Getrud Lehnert, Sven Lütticken, Milo Rau, RELAX, Dorothee Richter, Andrea Roca, Vera Ryser, Schauplatz International, Ruth Schweikert.

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